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Radio- und TV-Umsätze wachsen in Deutschland auf hohem Niveau – aber langsamer / Studie zur wirtschaftlichen Lage des Rundfunks 2018/2019 erschienen

veröffentlicht

München (ots) – Die privaten Radio- und Fernsehanbieter in Deutschland haben
ihre Jahresumsätze zwischen 2016 und 2018 um knapp 700 Mio. Euro auf 11,39 Mrd.
Euro gesteigert. Sie setzten damit seit 2009 eine Phase des kontinuierlichen
Wachstums fort, wenngleich sich dieses Wachstum 2018 gegenüber den Vorjahren
deutlich verlangsamte. Die Zahl der Beschäftigten blieb mit 27.159 nahezu
konstant.

Das sind zentrale Ergebnisse der Studie „Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in
Deutschland 2018/2019“, die im Auftrag von acht Landesmedienanstalten unter
Federführung der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) erarbeitet
wurde.

Digital- und Abonnementerlöse fangen Verluste der klassischen
TV-Werbezeitenvermarktung auf

Die 48 bundesweiten privaten Free- und 84 Pay-TV-Sender in Deutschland
erwirtschafteten 2018 zusammen Erträge in Höhe von 8,37 Mrd. Euro – das
entspricht einer Steigerung von rund 453 Mio. Euro gegenüber 2016. Die Ausgaben
stiegen im selben Zeitraum allerdings deutlich stärker als die Umsätze. Der
Kostendeckungsgrad verringerte sich in der Folge von 115 auf 109 Prozent.

Die beiden wichtigsten Ertragssäulen für bundesweites privates Fernsehen in
Deutschland bleiben die klassische Werbefinanzierung im Free-TV sowie Erlöse aus
Abonnementgebühren im Pay-TV. Nach jahrelanger positiver Entwicklung musste 2018
der klassische TV-Werbemarkt erstmals Einbußen hinnehmen. Die
Nettowerbeeinnahmen aus TV-Werbung sanken von rund 4,50 Mrd. Euro im Jahr 2016
auf 4,41 Mrd. Euro in 2018. In der Gesamtmarktbetrachtung konnten die
angefallenen Verluste durch die digitalen Werbeerlöse kompensiert werden. Diese
stiegen im selben Zeitraum um knapp 50 Prozent auf 284 Mio. Euro. Ebenfalls
positiv entwickelt haben sich die Erträge der Pay-TV- und Pay-VoD-Anbieter. Sie
konnten ihre Umsätze insgesamt um 281 Mio. auf 2,66 Mrd. Euro steigern – ein
Plus von knapp zwölf Prozent (vgl. Anlage Abb. 1).

Lokal-TV weiterhin nicht profitabel

Für die Lokal-TV-Anbieter ist die wirtschaftliche Situation bundesweit
betrachtet stabil geblieben. Bei Erträgen von insgesamt 88 Mio. Euro und Kosten
von knapp 91 Mio. Euro erzielten die 117 Sender in 2018 im Durchschnitt einen
Kostendeckungsgrad von 97 Prozent. Gegenüber den Jahren 2016 und 2017 bedeutete
das erzielte Ergebnis eine leichte Verbesserung um zwei Prozentpunkte. Bis heute
gelingt es dem Lokalfernsehen allerdings kaum, am überregionalen Werbekuchen zu
partizipieren. Die Einnahmen daraus sind von 4,4 Mio. Euro auf 3,6 Mio. Euro
gesunken. Der Großteil der Erlöse stammte auch 2018 aus der regionalen Werbung
(rund 31 Mio. Euro oder 35 Prozent der Gesamterlöse) und aus der Förderung (rund
22 Mio. Euro oder 26 Prozent der Gesamterlöse).

Privater Hörfunk wirtschaftlich erfolgreich

Die Situation der privaten Hörfunkanbieter in Deutschland ist dank des stabilen
Radiowerbemarkts weiterhin positiv: Die insgesamt 273 Programme erzielten im
Jahr 2018 Gesamterträge von 720 Mio. Euro, das entspricht einer Steigerung von
knapp drei Prozent zu 2016. (vgl. Anlage Abb. 2) Die Umsätze aus Werbung
beliefen sich auf 612 Mio. Euro. Das sind rund 85 Prozent aller Erträge. Auch im
deutschen Privatradiogeschäft sind die Kosten stärker gestiegen als die
Einnahmen. Im Jahr 2018 mussten die Veranstalter 634 Mio. Euro für ihr Programm
und ihren Sendebetrieb aufwenden, das entsprach einem Zuwachs von vier Prozent
im Vergleich zu 2016. Alle Privatradio-Segmente blieben auch 2018 profitabel und
konnten ihren Kostendeckungsgrad auf dem Niveau der Vorjahre stabilisieren: der
bundesweite Hörfunk liegt bei 111 Prozent, der landesweite Hörfunk bei 117
Prozent und der lokale Hörfunk bei 109 Prozent.

Weitere Informationen und Studienergebnisse zum Download finden Sie unter:
www.wila-rundfunk.de

Über die Studie

Die Studie „Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland 2018/2019“ wurde
im Auftrag der Landesmedienanstalten Baden-Württemberg (LFK), Bayern (BLM),
Berlin und Brandenburg (mabb), Hessen (LPR Hessen), Niedersachsen (NLM),
Rheinland-Pfalz (LMK), Sachsen (SLM) und Thüringen (TLM) von Goldmedia
durchgeführt. Die Studie 2018/2019 ist die dreizehnte ihrer Art und basiert auf
einer Primärdatenerhebung aller privaten Rundfunkanbieter in Deutschland, die
über eine Genehmigung einer Landesmedienanstalt verfügen, sowie einer
Sekundäranalyse der Daten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Die Erhebung
wurde von Juni bis August 2019 durchgeführt.

Pressekontakt:

Stefanie Reger
Pressesprecherin
Tel.: (089) 638 08-315
stefanie.reger@blm.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/62483/4504586
OTS: BLM Bayerische Landeszentrale für neue Medien

Original-Content von: BLM Bayerische Landeszentrale für neue Medien, übermittelt durch news aktuell

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