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Grünen-Chef Robert Habeck: Wir wollen „keine reine Milieupartei“ mehr sein

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Hamburg (ots) –

Robert Habeck, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen,
plädiert für eine Neuausrichtung seiner Partei. „Unser Ziel ist,
keine reine Milieupartei zu sein. Wir starten jetzt eine neue Phase“,
sagt er im Gespräch mit der Wochenzeitung DIE ZEIT. Er spüre eine
Verpflichtung, die Grünen zur führenden linksliberalen Kraft in
Deutschland wachsen zu lassen: „Wenn die SPD eine Lücke klaffen
lässt, dann müssen andere sie schließen. Wir.“

Dazu brauche es eine Einigung auf politische Ziele, aber keine
einheitliche Gesinnung der Wähler. Ihm widerstrebe die Vorstellung,
dass man „erst grün denken muss, um die Grünen wählen zu können“,
sagt Habeck. Es müsse auch nicht jeder, „der grün wählt, gleich mit
mir in den Urlaub fahren wollen“, betont er. Die für ihn
entscheidende Frage sei: „Warum wählen 90 Prozent nicht die Grünen?“
Auf diese Weise stelle man die gesellschaftliche Mitte in den Fokus.
„Wir wollen mehr in die Breite der Gesellschaft wirken“, erklärt
Habeck im Gespräch mit der ZEIT.

Als Beispiele für neue Akzente seiner Partei nennt er Reformen der
sozialen Sicherungssysteme, mit denen sich die Ängste des
Mittelstandes eindämmen ließen, aber auch eine Debatte über moderne
Gentechnik und ein stärkeres Augenmerk auf innere Sicherheit: „Wenn
wir als Partei über Einzelthemen hinauswollen, müssen wir auch
Sicherheitsbelange artikulieren und Schutz organisieren. Konzepte und
Pläne dazu haben wir. Dummerweise gibt es aber keinen grünen
Innenminister.“ Wären die Grünen bei der letzten Landtagswahl 2012 in
Schleswig-Holstein stark genug geworden, um das Innenministerium zu
beanspruchen, hätte er sich vielleicht um den Posten beworben und
wäre jetzt nicht Parteivorsitzender, sagt Habeck im Gespräch mit der
ZEIT.

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